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GTA:Vice City - Screenshot

15 lange Jahre hat Tommy Vercetti im Gefängnis von Liberty City gesessen. 15 Jahre in denen sein ehemaliger Boss Sonny Forelli wieder jede Menge kriminelle Pläne geschmiedet hat. Doch Liberty City ist für Tommy zu gefährlich geworden, seine alten Feinde haben ihn nicht vergessen und wollen ihm nach wie vor an den Kragen.
Als sein Boss ein neues Geschäft in der 1,8 Millionen Metropole Vice City wittert, wird Tommy kurzerhand reanimiert. Er soll dafür sorgen, dass in jener Stadt ein blühendes Drogengeschäft entsteht, die überwiegend reiche Bevölkerung scheint wie geschaffen dafür. Doch gleich bei seinem ersten Auftrag läuft alles schief. Als Tommy mit dem Geld seines Boss einer Drogenübergabe beiwohnt, lauern ihnen drei maskierte Männer auf. Zwei von Tommys Freunden sterben, zwei Millionen Dollar und jede Menge Koks fallen in die Hände der Konkurrenz. Tommy kann sich gerade noch so in das Auto seines Kontaktmannes, ein Rechtsanwalt namens Rosenberg, retten.
Als er am nächsten Tag seinem Boss von der missglückten Übergabe berichtet, stellt der ein Ultimatum: Entweder Tommy beschafft das verlorene Geld und schaltet die Konkurrenz aus oder er wird nicht mehr lange am Leben sein.


Die Malibu Club-Szene
Ken Rosenberg, ein überdrehter, nerviger und etwas ausgeflippter Anwalt ist Tommys erste Kontaktperson. Um das Geld wieder zu beschaffen werden bald erste Verbindungen zu wichtigen Personen des Verbrecherkartells geknüpft, die Tommy bei der Suche eventuell mit dem ein oder anderen Tipp behilflich sein könnten. Allerdings rücken die nicht einfach so ihre Hintergrundinformationen raus. Um Unterstützung zu bekommen muss man sich meistens erst einmal würdig erweisen, wie wäre es zum Beispiel mit einem Amoklauf im Hauptquartier des gegnerischen Clans?
Tommys erster Weg führt zu einem Koch, der neben seinem eigentlichen Beruf auch durchaus gute Geschäfte mit Drogen macht. Da gute Worte nichts helfen, wird er kurzerhand vermöbelt. Zwar bringt das Tommy nicht viel weiter, das Handy, welches dem ehemaligen Koch gehörte, hat fortan aber einen neuen Besitzer. Im Laufe des Spiels bekommen Sie darüber des Öfteren Aufträge oder Anrufe die die Story vorantreiben.
A propos Story: Nach seiner kleinen Auseinandersetzung trifft Tommy auf den farbigen Macho Lance, der sich als sein neuer Freund entpuppt und der unseren Anti-Helden von nun an des Öfteren begleiten wird. Die Story wird wie in GTA 3 hauptsächlich in echtzeitberechneten Cutscenes und Dialogen der Hauptfiguren vorangetrieben die wesentlich öfter zum Einsatz kommen als im Vorgänger. Dadurch wird die Geschichte des Spieles insgesamt etwas runder und übersichtlicher. Trotzdem kann die Geschichte von Vice City in keinster Weise mit Genre-Primus Mafia mithalten, was vor allem daran festzumachen ist das der Schwerpunkt auf den unzähligen Missionen liegt, die allesamt einen anderen Auftraggeber haben. Jeder Auftraggeber erzählt seine eigene „Geschichte“, hat seine eigenen Probleme und Vorlieben und hat seinen eigenen Stil. Während hitzköpfige Personen wie der Koks-Baron Diaz einen Videorekorder zerschießen weil er nicht funktioniert (der Stecker war nicht eingesteckt), schwallt der kubanische Cafèbesitzer Umberto Robina Tommy ständig mit seinen Frauenproblemen zu. Fakt ist, dass die Zwischensequenzen höchst amüsant sind, besonders die Anspielungen und ständigen Sticheleien des immer cool bleibenden Tommy sind absolut kinoreif.


Nicht ohne meine Waffen
Die Anzahl der Missionen hat gegenüber dem Vorgänger nicht nur zugenommen, sondern sie sind auch wesentlich abwechslungsreicher und komplexer geworden. Zwar gibt es nach wie vor viele Aufträge nach dem Muster „Komme schnellstmöglich nach X“, die Rahmenbedingungen sind aber fast immer verschieden. So verfolgt Sie das eine Mal die Polizei, Sie bekommen ein Zeitlimit gesetzt oder, der Film „Speed“ lässt grüßen, müssen ständig auf dem Gaspedal bleiben bis Ihre Beifahrer die Bombe in Ihrem Fahrzeug entschärft haben, die bei zu niedriger Geschwindigkeit sofort detonieren würde. Wie Sie Ihr Missionsziel erreichen bleibt im Endeffekt immer Ihnen überlassen. Ob Sie Gegner in einem offenen Feuergefecht erledigen, einfach überfahren oder aus sicherer Entfernung via Scharfschützengewehr ausschalten – den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Wer zum Beispiel vor einem Motorradrennen erst einmal die Strecke mit ein paar Fahrzeugen manipuliert ist klar im Vorteil.
Hier ein kleines Missionsbeispiel: Ziemlich in der Mitte des Spiels läuft ein Attentatsversuch in einem großen Einkaufszentrum schief, Tommy und Lance müssen nun den ganzen Laden in die Luft jagen um eventuelle Spuren zu vernichten. Da das komplette Gebäude von der Polizei weiträumig abgesperrt ist und ein Durchkommen unmöglich scheint, gehen wir zuerst auf die Straße und vermöbeln vor den Augen der Polizei ein paar Zivilisten, sobald uns die Ordnungshüter verfolgen locken wir sie in eine Großraumgarage, in der die Beiden ordnungsgemäß entwaffnet, geknebelt und entkleidet werden. Sind Lance und Tommy neu gekleidet, schnappen wir uns den nächstbesten Polizeiwagen und fahren ohne jede Verdächtigung direkt zu dem Einkaufshaus und legen seelenruhig die Bombe. Nach der Detonation ist unsere Verkleidung zwar enttarnt und das halbe Militär hinter uns her, aber nach ein paar gekonnten Wendungen und Vollgaspassagen befinden wir uns wieder sicher in unserer Villa und gehen wesentlich ruhigeren Beschäftigungen wie der Pflege unseres Hubschraubers oder des Schnellbootes nach.
Richtig gehört, dieses Mal geht’s auch in die Luft. Mit dem Hubschrauber hat man nicht nur einen wunderschönen Blick über ganz Vice City, sondern kann sich auch ganz unabhängig von Staus und Absperrungen zu seinem nächsten Einsatzort bewegen (die Stadt ist von Beginn an, fast komplett freigeschaltet). Das man dort meistens auf Bürgersteigen landet scheint in der Metropole auch niemanden zu stören. Weitere Fortbewegungsmittel sind ab sofort unzählige Motorräder deren Fahrverhalten den Entwicklern hervorragend gelungen ist, so dass das cruisen gleich doppelt so viel Spaß macht. Nachteil der Zweiräder ist allerdings die geringe Knautschzone. Bei einem Crash wird Tommy meterweit durch die Lüfte geschleudert was ihn einiges an Energie kostet. Auch bei den Autos hat sich was getan, fast 100 verschiedene Straßenkreuzer verkehren in Vice City. Alle Karossen unterscheiden sich merklich in Fahrverhalten, Straßenlage und Beschleunigung. Eines haben sie aber alle gemeinsam: Ein Schadensmodell, durch das sich der Wagen Crash für Crash in seine Einzelteile auflöst. Da fliegen Motorhauben, Türen, Stoßstangen durch die Luft, bis Ihr Untersatz letztendlich Feuer fängt und explodiert – spätestens dann sollten Sie sich einen anderen Untersatz suchen. Den beschaffen Sie sich einfach indem Sie sich vor ein anderes Auto stellen, per Knopfdruck den Fahrer überwältigen und schon geht die Reise weiter!
Doch selbstverständlich braucht ein richtiger Gangster nicht nur eine passende Limousine, sondern auch des Öfteren schlagkräftige Argumente um sich in der Unterwelt einen Namen zu machen. Und da Worte bekanntlich nicht wirklich weiterhelfen, wenn es darum geht, den Kubanern begreiflich zu machen, dass sie ihre Hände lieber vom Drogengeschäft lassen sollten, halten die Waffengeschäfte gleich 31 verschiedene Wummen für Sie bereit. Alle Schießeisen gehören einer bestimmten Klasse an, von jeder kann Tommy immer nur eine Waffe dabei haben.


Hüter des Gesetzes
In einer Stadt in der so offensichtlich mit Drogen gehandelt wird und in der sich selbst Passanten scheinbar aus Spaß auf dem Gehsteig verprügeln, ist natürlich auch die Polizei und - aufgrund des nahe gelegenen Flugplatzes - die Militärpräsenz relativ groß. In den 15 Jahre in denen Tommy im Gefängnis gesessen hat, scheinen die Polizisten nicht geschlafen und einige Fortbildungen besucht zu haben, auf jeden Fall sind sie um einiges hartnäckiger geworden. Je nachdem wie groß die Straftat war, die Sie begangen haben, desto höher steigt auch Ihr Fahndungslevel, welches anhand von sechs Sternen symbolisiert wird. Klauen Sie beispielsweise ein Auto oder überfahren Sie „zufällig“ einen Streifenpolizisten, so blinkt ein Stern auf und nur die Einheit, die Sie bei der Tat erwischt hat, verfolgt Sie. Nach einer knappen Minuten gibt diese die Suche aber wieder auf. Bei größeren Vergehen wie Mord o.ä. lassen die Ordnungshüter nicht mehr so schnell locker, ab drei Sternen verfolgen Sie Hubschrauber, später kommt noch das FBI und in ganz brenzligen Situationen sogar das Militär hinzu. Auch die Methoden mit denen die Gendarmerie vorgeht, haben sich geändert. Straßensperren sind da noch die harmloseste Methode, Krähenfüße werden ausgeworfen, außerdem wird vorzugsweise auf Ihre Reifen gezielt. Ein Plattfuß macht das Fahren bei Höchstgeschwindigkeiten zu einer echten Herausforderung.
Um Ihr Fahndungslevel zu verringern, reicht es nicht einfach davon zu brausen. Für 100$ bekommen Sie in den Pay ´n Spray Filialen eine neue Lackierung verpasst. Ein Kleidungswechsel in einem Modeshop tut’s zur Not auch um die Polizei zu verwirren.
Werden Sie allerdings doch einmal geschnappt, ist Ihre Mission verloren und Sie „erwachen“ sechs Stunden später ohne Waffen vor der nächstbesten Polizeistation. Dort steht ein Taxi bereit, das Sie ohne Umweg zu dem Startpunkt der letzten Mission bringt, so dass Sie gleich wieder von vorne loslegen können. Das Gleiche passiert auch, wenn Sie erschossen oder aus einem anderen Grund Lebensenergie verlieren, nur das Sie dann eben vor dem Krankenhaus starten.


Better Safe then Sorry
Wie in GTA 3 dürfen Sie leider auch dieses Mal nur vor oder nach Missionen speichern. Insgesamt stehen Ihnen acht Speicherslots zur Verfügung. Gespeichert wird in einem Hotel, später können Sie gegen Geld auch noch weitere Immobilien erwerben, die dann an anderen Stellen der Insel liegen, so wird Ihnen der lange Rückweg nach einer erfolgreichen Mission erspart. Überhaupt spielt Geld eine wesentlich größere Rolle als im Vorgänger gewohnt, da gab‘s nämlich Geld ohne Ende, aber nichts wofür man es hätte ausgeben können. In Vice City kostet nun so ziemlich alles Geld was ein wirklicher Verbrecher zum Leben braucht. Ordentliche Waffen gibt’s im „Ammunation“-Laden und die Immobilien, die man zum durchspielen benötigt, sind schweineteuer.
Noch ein paar Worte zum Sound und der Grafik: Vice City spielt sichtbar im 80er Jahre-Look, knallige Farben herrschen vor, Leute laufen entweder im Hawaii-Hemd mit Zebramuster oder in Badeklamotten rum, die Straßen sind gesäumt von Palmen, es gibt überall Swimmingpools und viele Grünflächen. Eigentlich genau das Gegenteil zum trist grauen Liberty City aus Teil 3. Natürlich darf da das passende Wetter nicht fehlen, meistens lacht die Sonne, nur ab und an gibt’s einzelne Regenfälle, der Tag und Nachtwechsel versteht sich fast von selbst. Insgesamt gesehen ist die Grafik nicht mehr auf dem allerneusten Stand, zwar wurden einige Details verbessert, aber summa sumarum hat sich nicht allzu viel seit GTA 3 verändert, was natürlich trotzdem einem hohen Niveau entspricht.
Maßstäbe setzt nach wie vor der Sound. Sage und Schreibe neun Radiosender haben die Entwickler aufgenommen. Alle spielen Kultsongs von ebenso kultigen Interpreten wie Toto, Nena, Michel Jackson oder Ozzy Osbourne. Manche Sender spielen eher ruhigere Musik während aus anderen richtig rockender Sound erklingt. Wer zur jüngeren Generation gehört und lieber die neuesten Songs von Stars aus Castingshows hören möchte, der kann seine persönliche MP3s ins Spiel importieren.


Schlussspurt
Nach all den schönen Beschreibungen und Lobeshymnen nun einmal etwas Kritik. Tommy wird, wie sollte es bei einem PC-Spiel auch anders sein, mit Maus und Tastatur gesteuert, was auch wunderbar funktioniert. Trotzdem merkt man, dass das Spiel erst auf einer Konsole erschienen ist. Ballermissionen sind mit der Maus-Tastatur-Steuerung kein Problem und stellen für etwas Fortgeschrittenere Spieler kein Problem dar, ja, unterfordern sie vielleicht sogar. Fast zum Kunststück gerät es allerdings, wenn es darum geht einen Hubschrauber oder Flugzeug zu steuern, zwar klappt auch das mit etwas Mühe, aber man merkt deutlich, dass das Flugverhalten für einen konsolenüblichen Steuerknüppel abgestimmt ist.
Ein weiteres Anzeichen der Konsolenkonvertierung ist, dass die Welt keine Veränderungen „speichert“. Hat man in Mafia beispielsweise ein Auto am anderen Ende der Stadt geparkt, so stand es auch nach zehn Minuten noch dort. GTA geht da an die absolute Extremgrenze: Schaut man auf einem Highway in Fahrtrichtung sieht man diverse Autos auf der Fahrbahn stehen, dreht man sich einmal um 360° stehen auf derselben Straße plötzlich weniger oder andere Wagen. Daraus resultieren allerdings auch vorbildliche Hardwarevorrausetzungen, mit einem Rechner jenseits der 800 MHz-Grenze kann man das Spiel hochauflösend genießen.
Viele haben sich sicherlich die Frage gestellt, ob Vice City nun eher ein Vollpreisaddon oder ein Vollpreisspiel wird. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass niemand, der GTA 3 gemocht hat, von Vice City enttäuscht sein wird. Die Welt ist fast doppelt so groß, der Fuhrpark und das Waffenarsenal wurden sinnvoll aufgestockt, die Grafik ist bunter geworden. Dazu kommen noch die unzähligen neuen Missionen und Geschichten, die einen noch mehr in den Bann ziehen als im Vorgänger. Auch was die Spieldauer anbelangt ist Vice City mindestens gleichwertig, bedenkt man noch, dass man im Spielverlauf absolute Handlungsfreiheit hat und rechnet die vielen Nebenmissionen und Details dazu, die es zu entdecken gibt, so wird das Spiel nicht nur tage- oder wochenlang fesseln, sondern den ein oder anderen monatelang in seinen Bann ziehen. Dafür hat sich Vice City einen Award verdient. Fakt ist aber auch, dass es gegenüber GTA 3 keine wirklichen Veränderungen gegeben hat - also Evolution statt Revolution, aber wer will das einem Spitzentitel schon übel nehmen!


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